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Siemens & Halske Recordertaste

Telegraph Key Museum > DEUTSCHLAND / DDR

Siemens & Halske Recordertaste, Seekabeltaste, um 1900, vorne mit Seriennummer 32997 gestempelt, jedoch ohne das S&H Zeichen. Dummerweise fehlte hier die baugleiche jedoch teilweise spiegelverkehrte 2. Hälfte der Taste. Sie ist jedoch absolut baugleich mit einer "richtigen" Siemenstaste. Das wurde an Hand eines Realstückes ausgiebig überprüft.

Die fehlenden Teile wurden nachgebaut, es war ein sicherlich spannendes Bastelprojekt, auf jeden Fall mehr Arbeit wie die üblichen fehlenden 3 Schrauben, Knöpfe, Füße oder Gewichte.

Die Taste war eine freundliche Zuwendung meines Sammlerkollegen Peter.

Gebeweise:
Es wurde mit der rechten Hand gegeben, und zwar mit dem Zeigefinger die "Punkte" und mit Mittel- und Ringfinger abwechselnd die "Striche" auf der anderen Taste.

Die Hand geht nicht auf oder ab sondern wird im Handgelenk gedreht.

Punkt und Strich sind hierbei gleich lang, das wird auch als "KABELSCHRIFT" bezeichnet.

Zum Empfag an dem anderen Ende des langen Seekabels wurde ein sehr empfindlicher Heberschreiber oder Recorder benutzt, der die Zeichen auf Papierstreifen mitschrieb.

Hier die zwei neu angefertigten Messingteile mit den Bohrungen und Gewinden in den neuen Messingteilen, dazu passend 6 neue Schrauben, diese ebenfalls selbst hergestellt in den alten Gewindegrößen.

Ich habe die Teile aus einer 20 mm dicken Messingplatte mit der Kreissäge heraus gesägt und dann auf Maß gefräst.

Der Arbeitsaufwand betrug rund 5 Stunden nur für das Fräsen.


Eine 10 mm Pertinaxplatte mit Melaminbeschichtung, oben der aufgeschraubte Originalhebel, die Kontur wurde mit Übermaß heraus gefräst zur weiteren Feinbearbeitung.

Und unten der (fast) fertige Hebel, noch ohne die Befestigunsschraube und ohne die Messinglagerbuchse, ebenso noch ohne Endpolitur.

Die 10 mm Platte wurde auf 7,6 mm abgefräst und überschliffen.

Arbeitsaufwand rund 4 Stunden für den Hebel.


Und die fertige Taste mit neuen Slberkontakten und einem neuen Tastknopf.

Der Arbeitsaufwand war gewaltig, zudem mussten noch fehlende Gewindebohrer und Schneider in der richtigen Größe besorgt werden. Außerdem mußte noch das ein oder andere an Material besorgt werden, es war leider nicht alles griffbereit in den ansonsten gut gefüllten Materialkisten.

Arbeitsaufwand:
5,0 Std. Ausfräsen der 2 Messingteile
2,0 Std. Anreissen und Anbringen der Bohrungen
4,0 Std. Anfertigen der 4 Senkschrauben und 2 Rundkopfschrauben auf der Drehmaschine
1,5 Std. Anfertigen und Ausfräsen der Schraubenschlitze auf der Maschine
4,0 Std. Anfertigen der 2 Rändelschrauben inc. Anschleifen eines Formdrehmeißels
4,0 Std. Ausfräsen des Pertinaxhebels / Grobbearbeitung
1,0 Std. Anfertigen der Messingbuchse f. d. Hebel und Einpressen / Aufreiben der Buchse
2,0 Std. Polieren und Feinschliff des Hebels
1,0 Std. Anfertigen der Hebelschraube aus Stahl
1,5 Std. Anfertigen der Feder und Auflöten der Zusatzbleche
1,0 Std. Anfertigen des Stehbolzens für den Tastknopf
2,0 Std. Anfertigen des Tastknopfes und Polieren, Einkleben einer Messinggewindebuchse
4,0 Std. Überpolieren aller Teile, Entrosten der Altteile
1,5 Std Anfertigen von Silberkontakten und Einpressen / Einlöten

10,00 € Pertinaxstange auf Textilbasis
6,00 € Pertnaxplatte 10 mm
45,00 € für fehlende Gewindebohrersätze
15,00 € Messing allgemein

Der Rest war alles da, die verbrauchten Bestände müssen jedoch wieder aufgefüllt werden.

Es ist auf jeden Fall wieder ein schönes und vollständiges Stück geworden.

Mich würde interessieren wie viele andere baugleiche Tasten von S&H hier in Deutschland bei anderen Sammlern vorrätig sind.

Bis jetzt ist mir nur eine einzige bekannt.






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